Namibia

Schreckliche Strassen durch bombige Landschaften

English version see below.

Total Kilometer: 31’224 Kilometer
Totalzeit auf dem Rad: 1848 h
Land Kilometer: 2476 Kilometer
Tage: 44 Tage

 

Windhuk

Nach der Grenze sieht Namibia nicht viel anders aus als das Buschland Botsuana. Auf etwas kann ich mich dennoch freuen, auf langgezogene Hügeln. Es wird Zeit in Windhuk, einer zivilisierten und entwickelten Stadt an zu kommen. Da kann ich meine Sorgen los werden. Neue Schläuche kaufen, die letzten paar Tage pumpe ich mein Hinterrad drei bis fünf Mal am Tag und ich weiss nicht, wie lange mein Carbon Drive (Zahnriemen anstatt Kette) noch hält.
Die erste Stadt heisst Gobabis, verbunden mit einer Zugstrecke nach Windhuk, die mittlerweile kaum mehr in Betrieb ist. Die Strassen im Städtchen sind miserabel. Ich fülle meine Taschen mit leckeren Sachen auf, was ich später ein bisschen bereue. Kurz nach der Stadt genehmige ich mir mein Mittagessen bei einem Picknick Platz, die zahlreich in Namibia vorhanden sind. Auf der Hauptstrasse, auf der ich unterwegs bin hat es viele Touristen, die nach Windhuk oder nach Botsuana unterwegs sind, somit kommt es häufig vor, dass die Stühle schon besetzt sind. Ich will schon mein Gesicht verziehen, ruft mich der Mann zur Gruppe. Es sind Deutsche aus Dresden, reisen je zu dritt in zwei Allradfahrzeuge mit Dachzelt. Sie verwöhnen mich mit noch leckeren Sachen, die ich in dieser Hitze gar nicht kaufen kann, weil ich nicht wie sie einen Kühlschrank mitführe. Da es ihr letzter Tag ist, geben sie mir all ihre Essensreste. Vielen Dank!
Siehe da, es kommt doch noch etwas zum Anschauen, eine alte verrostete Zugbrücke, die über den Fluss Seeis führt. Hinter dem Dörfchen Seeis befindet sich ein Grab der deutschen Schutztruppe, die um 1905 im namibischen Krieg gefallen sind. Der älteste war achtunddreissig Jahre alt, so jung wie ich.
Mir fällt auf, dass die meisten Strassen- und Ortsnamen in deutscher Sprache sind. Auch hat es schweizerische Orte, wie zum Beispiel Steinhausen oder in der Hauptstadt hat es ein Wohnviertel mit Davos-, Maloja- oder Zermatterstrasse.
Wie gesagt bin ich auf einer Hauptstrasse, eine andere gibt es schon gar nicht, in Richtung Windhuk. Der Verkehr nimmt zu, es gibt viele Arschlöcher auf der Strasse, wahrscheinlich am meisten in ganz Afrika. Das Problem sieht man als Fahrradfahrer sofort: erstens, die Strasse ist nicht gerade im besten Zustand, zweitens hat es keinen Seitenstreifen und drittens das Tempolimit beträgt hunderzwanzig Sachen, das nur von wenigen eingehalten wird. Pro Tag zeige ich meinen schönsten Finger nicht weniger als dreissig mal. Leider sind sie zu schnell, um an zu halten, um zu fragen wo das Problem liegt. Was auch zu nimmt, ist der Wind. Entweder kommt er von vorne oder von der Seite. Die lezten vierzig Kilometer wird es noch anstrengender, weil viele eher steile Hügel auf mich zu kommen. Stolz fahre ich in Windhuk ein und niste mich im Chameleon Backpacker ein.
In den nächsten Tagen organisiere ich meine Ersatzteile fürs Fahrrad, was ich eigentlich schon seit Wochen mache, besonders mit den nicht ganz gescheiten Leuten von Tout Terrain. Ich führe seit Wochen oder Monaten Email-Krieg, nur weil einer von denen alles besser wissen will. Typisch Deutsch! Ich musste regelrecht auf meine Zähne beissen, damit ich keine Fluchwörter durchs Internet sende. Wenn ihr es nicht glaubt, ich habe alle Emails gespeichert. Neu ist es ja nicht, dass ich viele Probleme habe mit dieser deutschen Firma.
Wie in vielen europäischen Städten, bieten junge Studenten gratis Stadtbesichtigungen an. Sie studieren meistens Tourismus und wissen daher bestens Bescheid. Ich bin an diesem Dienstag der einzige Gast von der hübschen Führerin Grazilla. Der erste Präsident von Namibia kandidierte drei Mal, also insgesamt fünfzehn Jahren im Amt. Er schrieb Briefe an viele Länder, dass Namibia Hilfe braucht im Krieg gegen Angola. Kuba sendete Soldaten, wie auch Nordkorea. Letztere bauten als Erinnerung ein riesiges Gebäude mit Museum und Restaurant on Top. In einer ehemaligen Diamanten Fabrik verkaufen Künstler ihre Ware.

Der Norden
Während der Warterei nutze ich die Zeit und erkunde den Norden von Namibia. Wieder auf der Hauptstrasse mit vielen Idioten geht meine Route nach Outjo wo sich der Verkehr lichtet. Leider kann ich das Radeln nicht mehr so geniessen, weil ich mein linkes Knie angeschlagen habe, als ich eine Lokomotive in einem Museum bestiegen habe. Alle zehn Kilometer muss ich anhalten und die fürchterlichen Schmerzen abklingen lassen. Auch nach zwei Ruhetagen wird es nicht minder. Mit zwei chinesischen Touristen besuche ich ein Himba Dorf. Es ist in der Nähe des Etosha Parks und noch nicht überannt von Touristen. Ein Traum wird wahr, dieses Volk zu sehen. Bekannt sind sie, weil sie ihren ganzen Körper mit einer Mischung aus rotem Stein, den sie zermalmen mit einer Saat vom Baum und noch eine Zutat. Duschen tun sie, indem sie sich beräuchern, auch ihre wenigen Kleidern. Als Parfüm dient eine grüne Sauce, die wir als Pesto kennen. Im Dorf hat es ein Chef, der alles regelt und genehmigt. Wir  sehen nur Frauen, weil die Männer auf dem Feld sind oder beim Jagen. Jeder Mann hat mehrere Freundinnen bzw. Frauen.

Nach Outjo fahre ich nach Westen, zur Atlantik Küste. Unterwegs sehe ich mir den Vingerklipp an, der zwanzig Kilometer von der Route im abseits liegt. Es ist ein Fels, der wie einen Finger aussieht. Die übrigen Felsen sehen ähnlich aus, wie die in den USA im Monument Valley. Es wird trockener je weiter ich nach Westen komme, so fülle ich meine Flaschen bei jeder Gelegenheit auf. Der Mann, der als Koch im nahegelegenen Resort als Bäcker/Konditor arbeitet gibt mir lachend ein paar Tropfen.
Die Landschaft wird langsam interessanter. Vom Buschland geht es hinüber in eine Halbwüste und dann nur noch Wüste. Auch die Strasse ist nicht mehr asphaltiert. Mit Rückenwind geht es einigermassen gut. Bei einer Farm mitten in der Halbwüste oder im Nirgendwo esse ich mein Lunch. Die ältere Frau (nicht weiss) hält sogar einen kleinen Laden mit den nötigsten Esswaren. Am Morgen ist es seit Gobabis empfindlich kalt, doch während dem Tag sehr warm. So gönne ich mir ein kühles Coca-Cola und Chips. Die Frau bekam die Farm vom Staat geschenkt/finanziert, muss nach zwei Jahren anfangen sie ab zu bezahlen. Sie ist schon pensioniert. Ihr Mann will lieber in der Stadt leben, als hier zu vereinsamen.
Bei einem anderen Stop, hier ist es nur noch Wüste, sprich Sand, Steine und Nichts, besuche ich Wüstenbewohner. Die älteren sitzen drinnen wo es kühl ist, die Kinder trotzen der Hitze und spielen mit Abfall draussen in der sengenden Sonne. Die Grossmutter sieht recht ulkig aus. Sie trägt traditionelle Kleider und keine Zähne im Mund. Die Tochter sieht mitgenommen aus. Sie kratzt sich immer am Busen. Die Kinder sind schmutzig. Verkaufen komische Art und viele Mineralsteine, die sie in den Hügeln gefunden haben.
Ich nehme die Abkürzung nach Uis. Auf dem Weg dahin passiere ich Sorris Sorris, eine Diamanten Stadt. Nun befinde ich mich regelrecht in der Wüste und zwar ist die Landschaft immens schön, auf die ich schon lange gewartet habe. Farbiger Sand, Berge, Nichts, keine Bäume, keine Sträucher und mittendurch eine Holperpiste. Abenteuer pur! Jede Pedalumdrehung ist ein Genuss und bei der Wärme am Tag, keine Schmerzen im Knie.

Atlantik
Uis ist ein Tankstop für alle Touristen, die hier vorbei kommen. Mit einem kräftigen Rückenwind und mehr bergab werde ich zur Küste bugsiert. Doch das nützt mir alles nichts, weil die Strasse katastrophal schlecht ist. Sogar die Allradfahrzeugfahrer meckern. Die Rillen sind tief und zahlreich. So muss ich nochmals eine Nacht in der Wüste verbringen. Der Sonnenuntergang und die funkelnden Sterne locken einem vor das Zelt zu hocken, aber die kalte Luft lässt mich erschaudern.
Am nächsten Tag wieder Rückenwind, doch dann… auf einmal Windstille. Nach einer Minute kommt der Wind von vorne, von der Küste her und es wird immer kälter, je näher ich zur Küste komme. Ein seltsames Naturspektakel. Wieder die langen Hosen und Leibchen anziehen. Der Küstennebel lässt keinen Blick aufs offene Meer zu. Auf einer Salzpiste fahre ich entlang der Atlantikküste zuerst nordwärts nach Cape Cross vorbei an einigen Salzfabriken vorbei. Die Einheimischen stellen kunstvolle Salzsteine auf ein Brett und trauen den Touris, dass sie Geld einwerfen. Auch hier wieder wunderschöne Landschaften, die sich immer wieder verändert in der Form und Farben. Cape Cross ist ein National Park mit hohen Eintrittsgebühren, dafür sind die Kondome gratis. In Nambibia hat es gegen fünfundzwanzig Robben Kolonien und eine steht vor meinen Füssen mit mehr als 250’000 Ohrenrobben!! Sie heissen so, wegen ihren herzigen Öhrchen.
Der nächst grössere Ort heisst Swakopmund, einer der berühmtesten Anlaufziele für Touristen. Die Hälfte der Stadt wird von Deutschen belagert. Die Hotels und Strassen haben deutsche Namen. Es gibt viele Touristen Angebote, wie Kamelreiten, Sandboarding oder Quad fahren. Doch das geilste ist natürlich Fallschirm springen. Für nur 30$ springe ich sieben Mal aus dem Flugzeug raus. Davor kann man die schöne Wüstengegend von immer höher bestaunen. Besonders die farbige Salzplantage ist bemerkenswert.
Rund um Swakopmund ist nur Wüste, davor der blaue Atlantik. Sehr gut kann man die vielen Landschaftsformen sehen, die Kämme, ausgetrocknete Flüsse und Strassen, die vom Horizont verschluckt werden.
Per Mitnehmer fahre ich zurück nach Windhuk, um meine Ersatzteile in mein Fahrrad einbauen zu lassen bei Mannies Bikeshop. Mannie lässt vielfach die Teile von verschiedenen Piloten mitnehmen, so kann er Lieferungskosten und Zeit sparen. Er selber war ein ehemaliger Mountainbike Profi. Während ich zurück in der Stadt bin, schlafe ich diesmal bei John. Er ist Südafrikaner arbeitet als IT Programmierer beim Staat. Früher war er Fallschirmjäger bei der südafrikanischen Armee. Sie sprangen von so hoch oben, damit der Radar sie nicht erfassen kann, also mehr als 15’000 Meter. Eingesetzt wurde er im Angola/Namibia Krieg wo er zahlreiche Männer auf Befehl erschiessen musste. Doch jetzt arbeiten die Überlebenden zusammen und sind gute Freunde. Am Abend essen wir im Restaurant „Roof of Africa, all you can eat! Leckere Filets von Orix und Zebra landen auf meinem Teller. Per Zug fahre ich wieder zurück nach Swakopmund, mit einem voll funktionstüchtigen Velo im Gepäckraum.
Wegen dem starken Nebel kann ich leider keinen weiteren Sprung wagen, so folge ich weiter der Küste Richtung Walvis Bay. Der Küstenwind jagt Sandkörner in fast jedes Loch des Körpers und lässt die Glieder kaum warm werden. Nach einer heissen Dusche sehe ich mir die Flamingos am Strand an. Der Yachtclub befindet sich gleich nebenan.
Zur Frau sage ich beiläufig, dass ich nicht das letzte Mal dieses Jahr hier sein werde… (Atlantik Überquerung).

Der Weg nach Sesriem
Bis kurz vor dem Vogelfederberg eine gut präparierte Salzpiste. Dann nur noch Kies, hunderte von Kilometern. Die Rillen sind inklusive im Menü. Die Landschaft wunderschön. Gras, weil es vor einigen Tagen in der Wüste geregnet hat. Auf einer weiten Fläche stelle ich mein Zelt auf, mitten im grünen Gras, ringsrum ein wahres Nichts.
Funkelnde Sterne, Milchstrasse, Southern Cross, der Kleine Bär und den Saturn. Weiter gehts und die Mutter Erde wird hübscher. Hügel, Berge, Steinplatten, hunderte von Farben. Mit tief stehender Sonne wird noch alles viel hübscher, die roten Felsen scheinen mir entgegen. Gegen Abend wird die Strasse ein bisschen besser. Ein Antilope und zwei Sträusse springen vor Freude davon, als sie mich sehen. Nach einer Man-made Oase kommt ein kleiner Canyon. An der Kante stelle ich mein Zelt auf und ich koche Spaghetti mit feinster Sauce, Erbsen und Käse. Nach dem Gaubo Pass überquere ich den Tropic of Capricorn, davor sehe ich drei Zebras. Ich fluche über den Zustand der Strasse, denn im vielen Kies, tiefer Sand und tausende von Rillen lässt es sich schwierig radeln. Auch die Touristen sind Idioten, sie fahren zu schnell an mir vorbei und wirbeln viel Staub auf, der auf meiner durchschwitzten Haut liegen bleibt. Pro Tag wechsle ich dutzende Male die Fahrrinnen. Wenn der Wind von rechts kommt, fahre ich rechts, wenn er von links kommt radle ich links, damit ich nicht von den Autos eingeäschert werde.
In Solitaire nasche ich gleich zwei von den berühmten super leckeren Apfelstrudel. Danach geht es leichter nach Sesriem. Hier ist alles überteuert und total touristisch, aber ich will mir ja nicht die höchsten Dünen der Welt entgehen lassen.
Sossusvlei, Namibias landschaftliches Highlight inmitten der Namib Wüste. Die Dünen der Namib Wüste entstanden im Laufe von etwa 80 Millionen Jahren. Sand, vom Oranje Fluss unablässig ins Meer gespült, wurde durch den Benguela Strom an der Küste entlang nordwärts transportiert. Die Brandung schob den Sand an Land. Küstendünen entstanden, die durch den Wind landeinwärts verlagert wurden. Der Wind lagert den Sand der Wanderdünen unablässig um. Auf dem flachen Luvhang treibt er die Sandkörner aufwärts bis zum Dünenkamm. Dort fallen sie im Windschatten frei herunter. Der Leehang ist darum stets erheblich steiler als der Luvhang. Früh um sechs Uhr stehe ich auf der Düne Nr. 45 und warte bis die Sonne mir die Nase kitzelt. Weiter fahre ich bis zum Ende. Besteige da die Big Daddy Düne, welche achthundert Meter hoch ist. Ein gigantischer Ausblick auf all anderen Dünen und den ausgetrockneten See mit den berühmten schwarzen Bäumen ohne Blätter. Zum Highlight von diesem Tag fliege ich mit meinem Gleitschirm in einer atemberaubender Luftlinie zum See runter.

Fish River Canyon
Auf der fürchterlichen Strasse geht es weiter und zwar durch den Namib Rand Natur Reserve. Umwerfende Gegend mit vielen Tieren wie Orixe, Zebras, Springböcke und Giraffen säumen den Weg. Überwältigende farbige Bergformationen mit Wiesen und vielen Blumen und das mitten in einer Wüste. Wegen einem kalten Wind trage ich fünf Schichten, muss also um die fünf Grad kalt sein. Gar nicht schön, so zu radeln. Wenn dann noch der Optimus NOVA Kocher am Abend aus steigt, dann liegen die Nerven blank. Doch ich bin schon Profi, auch wenn nichts im Optimus Handbuch drin steht finde ich raus, wie man den Druck in der Flasche erhöhen kann. Nach einer langen Abfahrt befinde ich mich inmitten der Tirasberge, einen Kessel von mehr als fünfzehn Kilometer im Durchmesser. Absolut bildhübsche Gegend. Nach einer Kurve kommt mir ein Safari Truck von Drifters entgegen. Leider sitzt nicht Stewert drin, ich sage dem Fahrer er soll doch so nett sein und ihm einen Gruss ausrichten. Stewert habe ich in Malawi bei den Mulanje Berge getroffen.
Nach einigen steilen Aufstiegen, stelle ich mein Zelt bei einem Farmer auf. Auch er hat ein wenig Land und Geld vom Staat bekommen, damit er eine kleine Farm aufbauen kann. Sobald sie läuft bezahlt er nach drei Jahren seine Schulden ab. Er meint, es sei ein gutes Geschäft Schafen zu hüten und will noch weiter ausbauen, um dann ein grösseres Haus zu bauen. Die Gegend lädt einem ein diese Ideen zu verwirklichen. Achtsam sein, sei hier gross geschrieben, denn es gibt immer wieder Diebe, die seine Tiere stehlen wollen. Seine Frau und Kinder lässt er im Dorf, es kommt für ihn billiger, wenn er sie einmal im Monat besuchen geht.
In Seeheim essen wir feiner aber kalter Apfelstrudel. Am 9. Juni, vor elf Tagen, hat eine Frau fast das gesamte Hotel nieder gefackelt. Weil sie den Hotel Besitzern Geld schuldete und diese es einfordern wollten, wurde sie wütend und zündete viele Dächer, die aus Stroh gebaut wurden, an. Weil es schon lange nicht mehr geregnet hat, ist es sehr trocken und brennt wie Zunder. Die Polizei hat sie schon gefasst und sitzt nun in der Kiste. Traurig und krasse Story! Ein Papagei hüpft herum und pfeift die „oh wow, Mädchen!“ Melodie.
Durch den Gondwana Park sehe ich viele Zebras, Orix, Springböcke und Straussen, die mit ihren Hintern lustig wackeln, wenn sie laufen. Der Wind ist kühl, die Strasse von sehr schlecht wieder einmal besser, aber staubig. Ich fühle mich schlapp und mein Hals kratzt, wahrscheinlich vom vielen Staub. Ein Pärchen nimmt mich zum Fish River Canyon mit. Beide rauchen, man sieht es ihnen an. Sie schenken mir Bonbons und einen ganzen Sack voll getrocknete Fleisch-Sticks, eine Delikatesse in Namibia und Südafrika. Der Canyon ist der zweitgrösste Canyon der Welt. Der grösste ist der Grand Canyon in den USA, wo ich mein 30. Geburtstag gefeiert habe.
Wieder mal wird es Zeit, zurück in die Zivilisation zu kommen, weil meine Benzinflasche völlig leer ist, meine Taschen leer sind und ich fühle mich gar nicht gut.
Dank einer Gruppe von lauter hübschen Studentinnen bekomme ich ein wenig Esswaren, so komme ich ohne Abstecher über Ais-Ais nach Karasburg wo ich mich zügig unter die Bettdecke samt Kleidern verliere und die nächsten zwei Tage nicht mehr hervor komme. Die Kaltfront hat mich voll erwischt. Ich fühle mich immer noch geschwächt und zu allem übel weht ein kräftiger Gegenwind. Es gibt kein Zug, keine Busse, so muss ich hart zur Namibia/Südafrika Grenze kämpfen.


 

English:

Windhoek

After the border, Namibia does not look much different from Botswana. I can still look forward to something, on long hills. It’s time to head to Windhoek, a civilized and developed city. I can get rid of my worries. Buying new tubes, the last few days I pump my rear wheel three to five times a day and I do not know how long my carbon drive (timing belt instead of chain) still holds.
The first city is called Gobabis, connected to a train line to Windhoek, which is now hardly in operation. The streets in the town are miserable.
I fill my bags with delicious things, which I regret a bit later. Shortly after town, I approve my lunch at a picnic spot, which is abundant in Namibia. There are many tourists on the main road who are traveling to Windhoek or to Botswana, so it often happens that the chairs are already occupied. I want to forgive my face, the man calls me to the group. There are Germans from Dresden, three each travel in two four-wheel vehicles with roof tent. They spoil me with delicious things that I can not buy in this heat, because I do not carry a fridge. Since it’s their last day, they give me all their leftovers. Many Thanks!

Look, there is still something to look at, an old rusted drawbridge that leads across the Seeis River. Behind the village of Seeis there is a grave of the German Schutztruppe, which fell in 1905 in the Namibian war. The eldest was thirty-eight years old, as young as I am.
I notice that most street and place names are in German. It also has Swiss places, such as Steinhausen or in the capital, it has a residential district with Davos, Maloja or Zermatt road.
As I said, I am on a main road, in the direction to Windhoek. Traffic is on the increase, there are many assholes on the street, probably the most in Africa. The problem can be seen as a cyclist immediately: first, the road is not in the best condition, secondly, it has no shoulder and third, the speed limit is one hundred twenty that is respected by only a few. Every day I show my best finger no less than thirty times. Unfortunately, they are too fast to stop to ask where the problem lies. What also takes, is the wind. Either he comes from the front or from the side. The last forty kilometers it gets even more exhausting, because many steep hills come up to me. I proudly drive into Windhoek and nestle in the Chameleon Backpacker.
In the next few days I will be organizing my spare parts for the bike, which I have been doing for weeks, especially with the not-very-smart people of Tout Terrain. I have been waging email wars for weeks or months simply because one of them wants to know everything better. Typical German! I literally had to bite on my teeth so I would not send any curse words through the internet. If you do not believe it, I have saved all emails. It is not new that I have many problems with this German company.   As in many European cities, young students offer city tours for free. They mostly study tourism and therefore know the best way. I am the only guest of the pretty guide Grazilla this Tuesday. The first president of Namibia ran three times, a total of fifteen years in office. He wrote letters to many countries that Namibia needs help in the war against Angola. Cuba sent soldiers, as well as North Korea. The latter built as a reminder a huge building with a museum and a restaurant on top. In a former diamond factory artists sell their goods.

The North
During the waiting I use the time and explore the north of Namibia. Back on the main street with many idiots my route goes to Outjo where the traffic clears. Unfortunately, I can not enjoy cycling anymore because I hit my left knee when I climbed a locomotive in a museum. Every ten kilometers I have to stop and let the terrible pain fade away. Even after two days off, it will not be less. I visit a Himba village with two Chinese tourists. It is near the Etosha Park and not yet overrun by tourists. A dream comes true to see this people. They are known for their whole body with a mixture of red stone, which they crush with a seed from the tree and one more ingredient. They do showers by fumigating themselves, even their few clothes. The perfume is a green sauce, which we know as pesto. In the village there is a boss who fixes and approves everything. We only see women because the men are on the field or hunting. Every man has several girlfriends or women.

After Outjo I drive west, to the Atlantic coast. On the way I look at the Vingerklipp, which is located twenty kilometers from the route in the side. It is a rock that looks like a finger. The other rocks look similar to those in the USA in Monument Valley. It gets drier the farther west I go, so I fill up my bottles at every opportunity. The man who works as a chef in the nearby resort as a baker / pastry chef gives me a few drops.
The landscape is getting more interesting. From the bushland it goes over into a semi-desert and then only desert. The street is no longer paved. With tailwind it is reasonably well. At a farm in the middle of the semi-desert or nowhere I eat my lunch. The older woman (not white) even keeps a small shop with the most necessary food. In the morning it has been cold since Gobabis, but very warm during the day. So I treat myself with a chilly Coca-Cola and chips. The wife got the farm from the state donated / funded, has to start paying off after two years. She is already retired. Her husband prefers to live in the city rather than to get lonely.
At another stop, here it is only desert, meaning sand, stones and nothing, I visit desert inhabitants. The older ones are sitting inside where it is cool, the children brave the heat and play with garbage outside in the scorching sun. The grandmother looks pretty funny. She wears traditional clothes and no teeth in her mouth.
The daughter looks annoyed. She always scratches her breasts. The kids are dirty. Sell ​​strange arts and many mineral stones that they have found in the hills.
I take the shortcut to Uis. On the way, I pass Sorris Sorris, a diamond town. Now I’m really in the desert and although the landscape is immensely beautiful, which I have been waiting for a long time. Colored sand, mountains, nothing, no trees, no shrubs and in the middle a bumpy road.
Pure Adventure! Every pedal turn is a pleasure and with the heat of the day, no pain in the knee.

Atlantic
Uis is a tank stop for all tourists who come here. With a strong tailwind and more downhill I am towed to the coast. But that does not help me, because the street is catastrophically bad. Even the four-wheel drivers complain. The grooves are deep and numerous. So I have to spend another night in the desert. The sunset and the sparkling stars lure you to squat in front of the tent, but the cold air makes me shudder.
The next day backwind, but then … suddenly calm. After a minute, the wind comes  from the front, from the coast and it gets colder, the closer I get to the coast. A strange nature spectacle. Put on the long pants and camisole again. The coastal fog does not allow a view of the open sea. On a salt piste I ride along the Atlantic coast first north to Cape Cross past some salt factories. The locals put artful salt stones on a board and trust the tourists that they throw money in the basket. Again, beautiful landscapes, which changes again and again in the form and colors. Cape Cross is a National Park with high entrance fees, but the condoms are free. In Nambibia there are about twenty-five seals colony and one stands in front of my feet with more than 250,000 eared seals !! This is their name because of their cute ears.
The next largest town is called Swakopmund, one of the most famous tourist destinations. Half of the city is besieged by Germans. The hotels and streets have German names. There are many tourist offers, such as camel riding, sandboarding or quad biking. But the hottest thing is of course skydiving. I jump out of the plane seven times for only $ 30/jump. Before that you can marvel at the beautiful desert area. Especially the colored salt plantation is remarkable. Around Swakopmund is only desert, in front blue Atlantic. Very well you can see the many forms of land, the ridges, desiccated rivers and roads that are swallowed up by the horizon.
I drive back to Windhoek to get my spare parts fitted to my bike at Mannies Bikeshop. Mannie can often take the parts of different pilots, so he can save on delivery costs and time. He himself was a former mountain bike pro. While I’m back in town I’m sleeping with John this time. He is a South African working as an IT programmer at the state. He used to be a paratrooper with the South African army. They jumped so high that the radar would not be able to catch them, more than 15,000 meters. He was used in the Angola / Namibia war where he had to shoot numerous men on command. But now the survivors work together and are good friends. In the evening we eat at the restaurant „Roof of Africa, all you can eat!“ Delicious fillets of Orix and Zebra land on my plate and I return by train to Swakopmund, with a fully functional bike in the luggage compartment.
Due to the heavy fog, unfortunately, I can not risk another jump, so I follow the coast towards Walvis Bay. The coastal wind chases grains of sand into almost every hole in the body and makes the limbs barely warm. After a hot shower I look at the flamingos on the beach. The yacht club is right next door.
To the woman I say casually that I will not be here for the last time this year … (Atlantic crossing).

The way to Sesriem
Until shortly before the bird spring mountain a well groomed salt piste. Then only gravel, hundreds of kilometers. The grooves are included in the menu. The scenery is beautiful.
Grass, because it rained a few days ago in the desert. On a wide area I set up my tent in the middle of the green grass, around it a true nothing.
Sparkling Stars, Milky Way, Southern Cross, Little Bear and Saturn. Go on and Mother Earth will be prettier. Hills, mountains, flagstones, hundreds of colors. With the sun shining, everything becomes much prettier, the red rocks seem to me. Towards evening, the road gets a little better. An antelope and two bouquets leap for joy when they see me. After a man-made oasis comes a small canyon. On the edge, I set up my tent and cook spaghetti with the finest sauce, peas and cheese. After the Gaubo Pass I cross the Tropic of Capricorn, before that I see three zebras. I curse the condition of the road, because in the many gravel, deep sand and thousands of grooves, it is difficult to cycle. The tourists are also idiots, they drive past me too fast and stir up a lot of dust, which remains on my durchschwitzten skin. I change the fairways dozens of times a day. When the wind comes from the right, I drive to the right, when it comes from the left I cycle on the left, so I will not be cremated by the cars.

In Solitaire, I’ll snack on two of the famous super delicious apple strudel. Then it’s easier to Sesriem. Here everything is overpriced and totally touristy, but I do not want to miss the highest dunes in the world.
Sossusvlei, Namibia’s scenic highlight in the middle of the Namib Desert. The dunes of the Namib Desert were created in the course of about 80 million years. Sand, unceasingly washed into the sea by the Orange River, was transported north along the coast by the Benguela River. The surf pushed the sand ashore. Coastal dunes formed, which were shifted inland by the wind. The wind keeps relocating the sand of the shifting dunes. On the flat windward slope he drives the grains of sand up to the dune crest. There they fall down in the slipstream.
The leehang is therefore always much steeper than the windward slope. At six o’clock in the morning I’m standing on dune no. 45 and wait until the sun tickles my nose. I continue until the end. Climb the Big Daddy Dune, which is eight hundred feet high. A gigantic view of all other dunes and the dry lake with the famous black trees without leaves. To the highlight of this day I fly down to the lake with my paraglider in a breathtaking as the crow flies.

Fish River Canyon
Continue on the terrible road through the Namib Rand Nature Reserve. Stunning area with many animals like orixes, zebras, springboks and giraffes lining the way. Overwhelming colored mountain formations with meadows and many flowers in the middle of a desert. Due to a cold wind, I wear five layers, so it must be cold by five degrees. Not nice to ride like that. If then the Optimus cooker rises in the evening, then the nerves are bare. But I’m already a professional, even if nothing in the Optimus manual is in it, I find out how to increase the pressure in the bottle. After a long descent I find myself in the middle of the Tiras Mountains, a cauldron of more than fifteen kilometers in diameter. Absolutely beautiful area. After a bend, I am met by a Drifters safari truck.
Unfortunately Stewert is not in it, I tell the driver he should be so nice and give him a greeting. I met Stewert in Malawi near the Mulanje mountains.
After a few steep climbs, I pitch my tent to a farmer. He also got some land and money from the state to build a small farm.
As soon as she runs, he pays off his debts after three years. He says it is a good business to keep sheep and still wants to expand, and then build a bigger house. The area invites you to realize these ideas. Be mindful, be capitalized, because there are always thieves who want to steal his animals. He leaves his wife and children in the village, it is cheaper for him if he goes to visit them once a month.
In Seeheim we eat fine but cold apple strudel. On 9th June, eleven days ago, a woman had torched the entire hotel. Because she owed the hotel owners money and wanted to claim it, she became angry and lit many thatched roofs. Because it has not rained for a long time, it is very dry and burns like tinder. The police have already caught them and now sits in the box. Sad and blatant story! A parrot hops around whistling the „oh wow, girl!“- Melody.

Through the Gondwana Park, I see many zebras, orix, springbok and ostriches wagging their butts as they walk. The wind is cool, the road of very bad once again better, but dusty. I feel limp and my throat is scratching, probably from the dust. A couple takes me to the Fish River Canyon. They both smoke, you can see them. They give me sweets and a whole sack of dried meat sticks, a delicacy in Namibia and South Africa. The Canyon is the second largest canyon in the world. The largest is the Grand Canyon in the USA, where I celebrated my 30th birthday.
Once again, it’s time to get back to civilization because my gas bottle is completely empty, my pockets are empty and I’m not feeling well.
Thanks to a group of loud pretty students I get a little food, so I get to Karasburg without a trip to Ais-Ais where I quickly get lost under the covers and clothes and the next two days no longer come out. The cold front got me completely. I still feel weakened and, to make matters worse, a strong headwind blows. There is no train, no buses, so I have to fight hard to the Namibia / South Africa border.